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Kölns Messechef Böse: „Wir bleiben auf Betriebstemperatur“
Koelnmesse: Trotz gravierender Auswirkungen mit ruhiger Hand durch die Krise 2020 sind 54 Messen ausgefallen, der Umsatz sinkt auf 95 Millionen Euro
„Wir bleiben auf Betriebstemperatur“, sagt Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse. „Unsere Branchen wollen schnellstmöglich zurück zur persönlichen Begegnung. Trotz vieler Chancen der digitalen Formate freuen wir uns darauf, die neuen Möglichkeiten der digitalen Messewelt auch wieder mit physischen Treffen zu verbinden. Mit unserer ersten Messe in 2021 wollen wir auch in unseren Hallen wieder Vollgas geben. Darauf haben wir uns in den zurückliegenden Monaten der Pandemie sehr gut vorbereitet.“Bisher tragen die finanziellen Reserven aus der guten wirtschaftlichen Entwicklung der vergangenen Jahre, Kurzarbeit und eine aktuell strikte Sparpolitik das Unternehmen ohne größeren Personalabbau durch die Krise, die dennoch, wie in der gesamten Messewirtschaft, deutliche Spuren in der Bilanz hinterlässt. Seit März 2020 hat auf dem Kölner Gelände keine eigene Veranstaltung mehr stattgefunden. 54 von 70 geplanten Messen im In- und Ausland wurden 2020 abgesagt oder – zum Teil mehrfach - verschoben.
Finanzgeschäftsführer Herbert Marner beziffert den Umsatz im Jahr 2020 auf rund 95 Millionen Euro, den Verlust auf voraussichtlich etwa 115 Millionen Euro. Dass zuvor nach mehrjährigem Wachstum 2019 noch ein Rekordumsatz in Höhe von 413 Millionen Euro und ein Gewinn nach Steuern von über 30 Millionen Euro zu verzeichnen war, hilft dem Unternehmen heute sehr: „Unser überdurchschnittlich hohes Eigenkapital von mehr als 250 Millionen Euro wurde bis zum Jahresende zwar fast zur Hälfte aufgebraucht, reicht aber aus, um auch die bisher bekannten und eventuell weitere Ausfälle in 2021 zu tragen. Dies gilt bis auf Weiteres auch für die Liquidität, die wir erst in der zweiten Jahreshälfte gegebenenfalls durch neue Darlehen stärken müssten. Zudem wollen wir aber – anders als vor der Krise geplant – zur Sicherung unserer zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit einen Teil unseres Innovations- und Investitionsprogramms Koelnmesse 3.0 durch eine zusätzliche zweckgebundene Eigenkapitalerhöhung von 120 Millionen Euro finanzieren. Dazu sind wir mit unseren Gesellschaftern aktuell im Gespräch.“
Digitale Messen im In- und Ausland
Rund 7.000 Aussteller und mehr als 400.000 Besucher haben nach den Worten von Messegeschäftsführer Oliver Frese, seit Anfang 2020 als Chief Operating Officer im Amt, an den physischen Koelnmesse-Veranstaltungen im Jahr 2020 teilgenommen. In Deutschland fanden fünf eigene Messen im physischen, vier im digitalen Format statt. Sieben waren es im Ausland, darunter die interzum guangzhou und die THAIFEX - Anuga Asia in Bangkok, die beide ihren erfolgreichen Re-Start mit gutem geschäftlichem Verlauf bereits erlebt haben. Darüber hinaus gab es in Köln vier Gastmessen sowie Kongresse außerhalb der Messeveranstaltungen mit etwa 100.000 Teilnehmern. Hinzu kamen rein digitale Veranstaltungen im In- und Ausland, darunter die gamescom und die DMEXCO@home. „Sie haben bewiesen“, so Frese, „dass sowohl Publikum-Events als auch primär geschäftliche Begegnungen im Netz Erfolgspotenzial haben.“ Die beiden Veranstaltungen wurden im Sommer in wenigen Wochen auf einer neu geschaffenen digitalen Plattform auf die Beine gestellt. „Eines melden unsere Kunden uns aber sehr deutlich zurück“, so Frese weiter: „Digitale Lösungen führen nicht allein zum Erfolg. Inzwischen haben wir unsere digitalen Geschäftsmodelle verfeinert, um sie in den kommenden Jahren in hybriden Formaten Gewinn bringend für unsere Kunden einzusetzen. Messen der Zukunft werden aus hochkarätigen physischen Kern-Events am Standort bestehen, die von einer bis dahin nicht erreichten weltweiten digitalen Reichweite begleitet werden. Sobald die Pandemie uns lässt, wollen wir das in der Praxis unter Beweis stellen.“
Mit Topteam die Krise überstehen
Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Koelnmesse-Konzern lag 2020 im Jahresdurchschnitt weltweit bei 934. Dazu zählen neben der Koelnmesse GmbH 13 Tochtergesellschaften im Ausland und in Köln die neue Koelncongress GmbH, die 2020 aus der früheren Koelnmesse Ausstellungen GmbH und der KölnKongress GmbH verschmolzen wurde. Bereits im März 2020 hat die Koelnmesse mit einem Einstellungsstopp auf die ungewisse Lage reagiert. „Es bleibt aber“, so Gerald Böse, „unser erklärtes Ziel, mit unserer hochkarätigen Mannschaft die Krise möglichst komplett zu überstehen. Denn wir brauchen das Team. Unsere volle Aufmerksamkeit gehört den Herausforderungen, vor die die Veränderungen des Messegeschäfts uns stellen. Dank frühzeitiger Ausstattung der gesamten Belegschaft mit exzellenter mobiler Technik waren wir von Anfang an mobil und konnten unsere Arbeit kreativ und kooperativ fortsetzen.“
Investitionsprogramm wird fortgesetzt
Zukünftige hybride Formate werden auch neue Anforderungen an die räumliche Struktur des Geländes stellen. „Wir haben aufgrund der Auswirkungen der Pandemie unsere Investitionen repriorisiert und teilweise verschoben. Unsere Gesellschafter stützen aber unser Vorhaben, die nächsten wichtigen Schritte unseres ambitionierten Programms Koelnmesse 3.0 - wenn auch zeitverzögert - umzusetzen“, berichtet Böse. „Die Modernisierung und Sanierung einiger bestehender Hallen wurde fortgesetzt. Die neue Halle 1 am Auenweg ist fertiggestellt, die Planungen für unsere Messe-, Kongress- und Eventlocation Confex® laufen weiter. Es wird eine Blaupause sein für Messen in der Post-Corona-Zeit und uns mit seiner Flexibilität und universellen Einsetzbarkeit in Zukunft Wettbewerbsvorteile bieten.“
Gut gefüllter Messekalender 2021
Auf die Aussteller und Besucher wartet nach dem Messe-Re-Start – auch aufgrund zahlreicher Verschiebungen - ein gut gefüllter Terminkalender. Den sicher noch andauernden Einschränkungen durch die Pandemie begegnet die Koelnmesse mit einem 2020 entwickelten Sicherheitskonzept. Mehrere Wochen lang war in der Kölner Messehalle 9 das „B-SAFE 4business“-Village aufgebaut, in dem sich Aussteller, Besucher und Vertreter der Messewirtschaft von der Wirksamkeit umfassender Schutzmaßnahmen und der Machbarkeit von Messen unter Corona-Bedingungen überzeugt haben. In Köln stehen (Stand Mitte Februar 2021) bis zum Jahresende14 eigene Messen und 20 Gastveranstaltungen, im Ausland 16 Veranstaltungen auf der Agenda. Ein Highlight im internationalen Geschäft ist zudem die in den kommenden Herbst verschobene EXPO 2020 in Dubai, wo die Koelnmesse einmal mehr die Organisation und den Betrieb des deutschen Pavillons verantwortet. Seit Februar läuft auf dem Kölner Messegelände der Betrieb eines der größten deutschen Impfzentren, das die Koelnmesse als Full-Service-Anbieter von der Planung über die Konzeption bis zur Umsetzung komplett organisiert hat.
Prognosen bleiben schwierig
Die finanzwirtschaftliche Prognose für 2021 bleibt schwierig. Herbert Marner: „Wir werden sicher weitere signifikante Umsatzeinbußen hinnehmen müssen und je nach Dauer der Krise auch in 2021 wieder hohe Verluste schreiben. Unsere Szenarien richten sich nach dem Zeitpunkt des Re-Starts und der Geschwindigkeit, mit der die Messen zu neuer Normalität finden können.“ Die Koelnmesse will nach der Corona-Pandemie schnellstmöglich an ihr nachhaltiges Wachstum anknüpfen. Nach Überwindung der weltweiten Krise plant sie - eine wieder stabile Entwicklung der Weltwirtschaft vorausgesetzt – ab 2023 die Rückkehr zum früheren Ergebnis- und Umsatzniveau.
Über die Koelnmesse:
Die Koelnmesse setzte 2019 weltweit über 400 Millionen Euro um und beschäftigt mehr als 900 Mitarbeiter. Als Citymesse mitten in Europa bespielt sie das drittgrößte Messegelände in Deutschland und ist mit annähernd 400.000 m² Hallen- und Außenfläche unter den Top Ten der Welt. Die Koelnmesse organisiert und betreut jedes Jahr rund 80 Messen, Gastveranstaltungen und Special Events in Köln und in den wichtigsten Märkten weltweit. Mit ihrem Portfolio erreicht sie über 54.000 ausstellende Unternehmen aus 122 Ländern und rund drei Millionen Besucher aus mehr als 200 Nationen. In den kommenden Jahren investiert die Koelnmesse mit dem umfangreichsten Investitionsprogramm ihrer Geschichte mehr als 700 Millionen Euro in die Entwicklung des Geländes sowie ihre digitale Infrastruktur, um so sämtliche Eventformate der Zukunft abbilden zu können.
Fotomaterial zur Koelnmesse:
https://www.koelnmesse.de/news/bilddatenbank/bilddatenbank.php
Die Koelnmesse in den Sozialen Medien:
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Koelnmesse CEO Böse: "We stay at operating temperature"
Despite the serious impact, navigating the crisis with a steady hand 54 trade fairs were cancelled in 2020 as revenue fell to 95 million euro
"We intend to stay at operating temperature", said Gerald Böse, President and Chief Executive Officer of Koelnmesse. "Our industries want to return to in-person encounters as soon as possible. In spite of the many opportunities digital formats we have to offer, we look forward to re-establishing the linkage between the new possibilities of the digital trade fair world and in-person meetings. We want to get going full throttle again in our halls - with our first trade fair in 2021. This is something for which we have prepared very well during the past few months of the pandemic."To date, the financial reserves stemming from the solid economic trend of recent years, combined with short-time work and the current policy of strict austerity have carried the company through the crisis without major staffing cuts. As can be seen throughout the trade fair industry, however, the situation has clearly left its mark in the balance sheet. No own events have been organised on the trade fair grounds in Cologne since March 2020. In 2020, 54 out of 70 trade fairs planned for Germany and abroad were cancelled or postponed - repeatedly, in some cases.
Chief Financial Officer Herbert Marner estimates around 95 million euro in revenue for 2020, with a loss of roughly 115 million euro. Of great aid to the company today is the fact that in 2019, after several years of growth, it booked record revenue of 413 million euro, with more than 30 million euro in profit after tax: "Nearly half of our above-average equity of more than 250 million euro may have been consumed by year's end, but the equity remaining is still enough to handle previously known and potential further losses in 2021. This is also set to be true for liquidity for the time being, which we might have to replenish with fresh borrowing in the second half of the year. Before that, though - contrary to our plans before the crisis - we also want to finance a portion of our innovation and investment programme Koelnmesse 3.0 through an additional, earmarked equity increase of 120 million euro as part of the effort to safeguard our future competitiveness. We currently have this matter under discussion with our shareholders."
Digital trade fairs in Germany and abroad
According to Management Board member Oliver Frese, in office as Chief Operating Officer since early 2020, there were physical Koelnmesse events in 2020, with around 7,000 exhibitors and 400,000 visitors in attendance. In Germany, there were five own trade fairs organised in physical format, and four in digital format. Seven were held abroad, including interzum guangzhou and THAIFEX - Anuga Asia in Bangkok, both of which have already been relaunched successfully and to solid commercial effect. Four guest trade fairs were held in Cologne as well, along with congresses outside the trade fair schedule, with a total of around 100,000 participants.
Added to these were purely digital events held in Germany and elsewhere, such as gamescom and DMEXCO@home. "They have demonstrated", Frese pointed out, "that not only events for the general public but also meetings designed primarily for the business community and held online, have the potential to succeed." Using a newly created digital platform, both events were set up over a few weeks' time in the summer. "But there's one message we are hearing very clearly from our customers", Frese continued: "Digital solutions alone do not lead to success. We have since improved upon our digital business models in order to put them to profitable use for our customers in hybrid formats in the years ahead. The trade fairs of tomorrow will consist of high-calibre, physical core events held on-site, accompanied by an unprecedented level of global digital reach. This is something we intend to demonstrate in the field - as soon as the pandemic permits."
"Weathering the crisis with a top-flight team"
The average number of employees within the Koelnmesse Group worldwide in 2020 was 934. In addition to Koelnmesse GmbH, this figure covers 13 subsidiaries abroad along with the new Koelncongress GmbH in Cologne, created in 2020 through the merger of the former Koelnmesse Ausstellungen GmbH and KölnKongress GmbH. Koelnmesse reacted to the uncertain situation as early as March 2020, by pausing its recruitment. "However", Gerald Böse insisted, "our declared goal remains to weather the crisis with our top-flight team as intact as possible. Because we need the team. We will devote our full attention to the challenges posed by the changes in the trade fair sector. Thanks to having equipped the entire workforce with excellent mobile technology, we were mobile right from the start and were able to carry on with our work, creatively and cooperatively."
Investment programme will continue
Future hybrid formats will also create new demands for the spatial structure of the trade fair grounds. "The impact of the pandemic led us to re-prioritise our investments, postponing them in some cases. Still, our shareholders support our intention to implement the next important steps of our ambitious Koelnmesse 3.0 programme - albeit with a delay", Böse reported. "The modernisation and renovation of some of the existing halls has continued. The new Hall 1 on Auenweg is complete, and planning for our Confex® - our trade fair, congress and event location - is ongoing. It will serve as a blueprint for trade fairs in the post-coronavirus era and offer us future competitive advantages with its flexibility and universal usability."
Well-filled trade fair calendar for 2021
Following the relaunch of trade fair activity, exhibitors and visitors can expect a well-filled schedule - which is also the result of numerous postponements. Koelnmesse is responding to the pandemic-related restrictions that are certain to continue with a safety concept developed in 2020. For several weeks, the 'B-SAFE 4business' village was set up in Hall 9 in Cologne. There, exhibitors, visitors and representatives of the trade fair sector could visit the village to convince themselves of the effectiveness of comprehensive protective measures and the feasibility of trade fairs under coronavirus conditions. There are 14 own trade fairs and 20 guest events on the agenda in Cologne (as at mid-February 2021), along with 15 events abroad. An added highlight for international business is EXPO 2020 in Dubai, which has been postponed until autumn of this year, where Koelnmesse will once again be in charge of organising and operating the German pavilion. Since February, the trade fair grounds in Cologne have been the site of one of the largest vaccination centres in Germany. This centre was organised entirely by Koelnmesse as a full-service provider - from planning through conceptual design to implementation.
Forecasts remain difficult
The financial forecast for 2021 remains difficult. Herbert Marner: "We are certainly going to have to accept further significant losses in revenue, and, depending on the duration of the crisis, we will be seeing high losses again in 2021. Our scenarios are based on the timing of the relaunch and the speed at which the trade fairs can return to a new normality."
Koelnmesse intends to resume its sustained growth as soon as possible after the coronavirus pandemic. Once it has overcome the worldwide crisis, Koelnmesse plans to return to previous levels of earnings and revenue beginning in 2023, assuming the global economy returns to its previous level of stable growth.
About Koelnmesse:
Koelnmesse employs more than 900 people and in 2019 had a global turnover of more than 400 million euro. As a city trade fair in the heart of Europe, it occupies the third largest trade fair grounds in Germany and, with almost 400,000 m² of hall and outdoor space, is among the top ten largest trade fair grounds in the world. Each year, Koelnmesse organises and manages around 80 trade fairs, guest events and special events in Cologne and in the most important markets all over the world. Its portfolio reaches over 54,000 exhibiting companies from 122 countries and around three million visitors from more than 200 nations. In the years ahead, Koelnmesse is investing more than 700 million euro in the development of the trade fair grounds and its digital infrastructure in the most extensive investment programme in its history, to allow it to cover all event formats in the future.